Große Nachlese: Baltic Sea Circle 2017. Die lässigste Tour des Jahres. 16 Tage hellwach im wilden Ritt um die Ostsee. 10 Länder im Wartburg 353. Zehntausende von Bilddateien sind durchforstet. Wir wollen mit Euch nochmals die geilsten Wochen des Sommers 2017 durchreisen.
Juni 2017: Wir sind bereit für das nördlichste automobile Abenteuer des Planeten. In der gut bepackten caprigrünen DDR-Reiselimousine und der Nummer 26 starten wir am 17. Juni in Hamburg. Mit dem Baltic Sea Circle knattern wir als Team „Zweitakterz Süd“ an den nördlichsten Zipfel des Kontinents: Das Nordkap. Wir freuen uns auf holprige Straßen, weiße Strände, tiefe Fjorde, robuste Nadelwälder, die unglaubliche skandinavische Natur, Russland, die Baltischen Staaten und Polen. Wir freuen uns auf eine einmalige Rallye-Atmosphäre zur Sonnenwende mit Mittsommer am Polarkreis und „Weißen Nächten“. Schlafen kann man ja im Winter wieder. Wir freuen uns vor allem auch auf tolle Leute in den Städten und Orten, durch die wir reisen werden, und auf unvergessliche Momente zusammen mit den anderen Teams.
Eine Rallye, wie sie außergewöhnlicher nicht sein könnte – ohne Fokus auf Geschwindigkeit aber mit teilweise sehr herausfordernden Aufgaben entlang der Strecke. Das Fahrzeug darf nicht jünger sein als 20 Jahre und in der Anschaffung maximal 2500 € kosten. GPS-Navigationsgerät und Autobahnen sind tabu. Unglaubliche 250 verrückte und festentschlossene Rallye-Teams treten an, um mit ihren Old School Wagen und Youngtimern das Unmögliche möglich zu machen. Die Rallye ist auch eine gemeinnützige Veranstaltung. Die Wochen im Wartburg werden ein Abenteuer sein, welches wir sicher ein ganzes Leben nicht vergessen werden. Schön, wenn auch andere es nicht mehr vergessen. Die Grundidee der Rallye ist es, mit Spendengeldern die Welt ein bisschen besser zu machen. So sammeln wir im Rahmen des Baltic Sea Circle Spendengelder für Charity-Projekte. Für unsere Spendenpartner – der Anna e.V. – Unterstützung krebskranker Kinder in Aichtal und der Sage Hospital e.V. – kommen sagenhafte 1212 Euro zusammen. Vielen Dank!
1st Stage, 17. Juni: Hamburg – Österlen Area (Schweden),589 km
2nd Stage, 18. Juni: Österlen Area – Örebro Area, 614 km
Unser Abenteuer startet nach am Samstag, den 17. Juni auf dem Hamburger Fischmarkt. Die Sonne lacht, die Stimmung ist supergut und jede Menge coole Kisten füllen den Parc Fermé. Mit defektem Tacho und mit Ersatzteilen, 25 Litern Addinol-Zweitsaktöl, Zelt und Biervorrat maximalbpackt rollen wir von der Rampe und wählen den Landweg über Dänemark gen Norden. Wir fahren in der fröhlicher Gruppe mit unseren Stuttgarter Stammtischkollegen der Teams „Rotzaffa Racing“ im Volvo 850 und „Old Schmetterhands“ im Volkswagen T4-Bus, „Wolfgang“ und „Gonza“. Zu den Tagesaufgaben gehören die traditionelle Wikingerweihe – mit dänischem Sand, schwedischem Holz und Meereswasser aus der Ostsee gilt es, auf allen Vieren um einen „Stone of Ale“ zu krabbeln – und der Besuch des wilden Autofriedhofs in der Nähe der Ortschaft Ryd im südschwedischen Småland. Unvergleichlich schön sind die Landschaften im Süden Schwedens. Pro Tag sind wir um die 600 km unterwegs. Wildes Camping in unvergleichlich schöner Natur – in Sandhammeren an der schwedischen Ostsseeküste oder an einem Seeufer bei Nora – ist angesagt. Abends gibt es die wohlverdienten Feierabendbierchen in netter Runde. Der Gaskocher befeuert mitgebrachte Würste aus Thüringen oder Köttbullar aus dem lokalen Tankstellensupermarkt. Pulverkaffee und Müsli mit Hanfnüssen sind der kräftige Start in den Tag. Es wird übrigens nicht geduscht, sondern gebadet im Meer beziehungsweise im See, wo denn sonst?
Die gesamte Fotostrecke gibt es bei formfreu.de. Alle Fotoreihen zur Nachlese findet ihr gebündelt hier .